28.11.2018
Am 28. und 29. November wird der Umgang mit einer Gasmangellage geübt. Das Krisenszenario sieht eine extreme Kälteperiode am Ende des Winters vor, die auf geringe Füllstände in den Gasspeichern trifft. Laut BBK-Präsident ein sehr unwahrscheinliches, aber dennoch realistisches Szenario. Offenbar realistisch genug, um eine Krisenübung darauf aufzubauen, die von 3.000 Menschen ein ganzes Jahr lang vorbereitet worden ist.
Im Rahmen der länder- und ressortübergreifenden Krisenmanagementübung "LÜKEX 18" spielen Bund und Länder das Krisenszenario "Gasmangellage" durch. Die Krisenübung soll die Zusammenarbeit der Behörden untereinander und mit den privaten Unternehmen, Verbänden und Einrichtungen der kritischen Infrastrukturen verbessern. Am ersten Tag der Übung geht es um die Krise der Gasversorgung. Am zweiten Tag rückt der Bevölkerungsschutz in den Fokus, wenn trotz aller Gegenmaßnahmen Haushalte und Krankenhäuser bei Außentemperaturen von -25 Grad nicht mehr mit Gas versorgt werden können und im Kalten sitzen.
Herr Bleschke, INES-Geschäftsführer kommentiert die Krisenübung. „Insgesamt wird durch die Krisenübung einmal mehr deutlich, dass wir eine Gasmangellage unter allen Umständen verhindern müssen. Präventionsmaßnahmen sollten den Einsatz von Notfallmechanismen entbehrlich machen. Die deutsche Politik hinkt in diesem Bereich aber seit Jahren anderen EU-Mitgliedstaaten hinterher. Während andere Länder ihre Gas-Versorgungssicherheit bereits mit nationalen Maßnahmen abgesichert haben, steigen in Deutschland die regulatorisch und gesetzlich verursachten Kosten für Gasspeicher immer weiter an. Und das, obwohl die deutschen Gasspeicher eine Schlüsselrolle für die hiesige Versorgungssicherheit einnehmen und bei ausreichendem Füllstand die beste Versicherung gegen Krisenszenarien darstellen. Deutschland sollte einen Blick auf die Nachbarstaaten werfen und anfangen aufzuholen, um den Einsatz von Notfallmaßnahmen soweit wie möglich zu vermeiden.“