01.10.2021

Marktbasierte Instrumente über Gas-Marktgebietszusammenlegung hinaus nutzen

Am heutigen 1. Oktober 2021 startet das deutschlandweite Gasmarktgebiet Trading Hub Europe (THE). Erstmals werden bei der Zusammenlegung der bisherigen Gasmarktgebiete GASPOOL und NetConnect Germany auch sogenannte marktbasierte Instrumente (MBI) eingesetzt. Sie ermöglichen die Bewirtschaftung von Engpässen im Gasmarkt und vermeiden damit konventionellen Gasnetzausbau. Die Instrumente haben aber eine weit über die Marktgebietszusammenlegung hinausgehende Bedeutung.

Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES), kommentiert: „Mit Blick auf die verschärften Klimaziele und die Energiewende ist die Planung und der Bau von Gas-Fernleitungsnetzen mit großen Unsicherheiten verbunden. Marktbasierte Instrumente können einen entscheidenden Beitrag leisten, um diese Unsicherheiten zu beherrschen, denn den Einsatz der marktbasierten Instrumente kann man flexibel anpassen. Im Gegensatz dazu ist der Netzausbau nicht mehr zu revidieren. Die Bundesnetzagentur hat die Bedeutung der MBI in der Vergangenheit bereits hervorgehoben. Sie hat klargestellt, dass der Netzausbau langfristig keine Alternative gegenüber dem Einsatz marktbasierter Instrumente ist. Wir empfehlen daher, die MBI grundsätzlich als Alternative zum Netzausbau systematisch zu betrachten. Das würde auch die wichtigen Beiträge der Gasspeicher für die Beherrschung von Gasnetzengpässen besser erschließen.“

INES hat im Frühjahr 2021 Empfehlungen zur Weiterentwicklung der marktbasierten Instrumente im Gasmarkt entwickelt. In einer Studie hat Frontier Economics im Auftrag der INES marktbasierte Instrumente betrachtet und ihre Vor- und Nachteile im Hinblick auf den zukünftigen deutschen Gasmarkt untersucht. Die Studie ist hier abrufbar.