10.06.2020
Mit dem heutigen Beschluss der Nationalen Wasserstoffstrategie im Bundeskabinett wird die Transformation der Gaswirtschaft hin zu einem integralen Bestandteil der zukünftig treibhausgasneutralen Energieversorgung eingeleitet. Viele Anliegen der Gasspeicherwirtschaft sind darin aufgegriffen worden. An manchen Stellen hätte sich die Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) aber noch mehr Mut gewünscht.
In der heutigen Kabinettsitzung wird nach intensiver Diskussion die Nationale Wasserstoffstrategie von der Bundesregierung beschlossen. Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) sieht die Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie grundsätzlich positiv: „Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie wird die Transformation der Gaswirtschaft eingeleitet. Es ist der Beginn einer spannenden Entwicklung, die die Gasspeicherwirtschaft aktiv mitgestalten wird.“
Aus Sicht der INES sind nachfolgende Themen von besonderer Bedeutung:
„Mit der staatlichen Unterstützung des Markthochlaufs von Elektrolyseuren und der Ankündigung, die staatlich induzierten Preisbestandteile weitergehend zu reformieren, werden ganz wesentliche Forderungen der Gasspeicherwirtschaft aufgegriffen“, kommentiert Sebastian Bleschke die strategischen Ansätze. „Einzig im Zusammenhang mit den Netzentgeltsystematiken Strom und Gas hätten wir uns ein bisschen mehr Mut gewünscht. Hier sieht INES nach wie vor Reform-Bedarf.“
Gasspeicher können ganz wesentlich zum Markthochlauf von Wasserstoff beitragen. Auf Basis von Wasserstoff können sie CO2-freie Flexibilität in großen Mengen bereitstellen, um die zunehmenden Schwankungen in einem treibhausgasneutralen Energiesystem auszugleichen. Aktuelle Studien zum Wasserstoffmarkt (z. B. von Bloomberg New Energy Finance) zeigen, dass der Bedarf an Gasspeichern mit dem zunehmenden Einsatz von Wasserstoff ansteigen wird. Bei der Entwicklung eines Marktdesigns muss diese Bedarfsentwicklung noch stärker beachtet werden.
Während die Wasserstoffstrategie einen Schwerpunkt auf die Marktentwicklung legt, werden regulatorische Ansätze (z. B. für Wasserstoffnetze) nicht differenziert betrachtet. Vielmehr soll der langfristig erforderliche Handlungsbedarf zur Transformation der Gasinfrastrukturen mit den Stakeholdern erarbeitet und ein Bericht mit Handlungsempfehlungen erstellt werden. Laut Sebastian Bleschke ein geeignetes Vorgehen: „Im Rahmen des Stakeholderdialogs sollten Regulierungsansätze diskutiert werden, die der Entwicklung eines Wasserstoffmarktes dienlich sind. Wir haben hier vor allem die Wechselwirkungen zwischen Netzen und Gasspeichern im Blick und werden uns konstruktiv einbringen.“
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